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Telefónica will eure Bewegungsdaten in Deutschland verkaufen

Telefónica, der Konzern, der hinter o2 und E-Plus steht, will in Deutschland einen zweiten Anlauf starten, um eure Bewegungsdaten zu verkaufen. Schon vor vier Jahren musste das Unternehmen für ein ähnlichen Versuch heftige Kritik einstecken.

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Na, wenn sich Telefónica da nicht ins eigene Fleisch schneidet. Der Konzern hat in einer Mitteilung an die Wirtschaftwoche angekündigt, in Deutschland künftig die Bewegungsdaten seiner Kunden an dritte Unternehmen und Behörden zu verkaufen. Damit bewegt sich die o2-Mutter auf einem sehr sensiblen Feld – schon 2012 wollte man das Vorhaben starten, scheiterte aber am Datenschutz.

Dieses Mal jedoch habe man mehr darauf geachtet, die Daten seien durch einen dreifachen Algorithmus anonymisiert: „Wir werden uns nicht noch mal die Finger verbrennen“, erklärte Thorsten Dirks, der Vorstandsvorsitzende von Telefónica Deutschland, der WirtschaftsWoche. „Eines habe ich gelernt: Datenschutz ist ein ganz kritischer Punkt.“

Exakte Bewegungsmuster von Kunden.

Recht hat er. Vor diesem Hintergrund wirkt es aber nahezu ironisch, dass die Telefónica dieses Geschäftsmodell dennoch verfolgt. Mithilfe der Daten können andere Unternehmen Bewegungsmuster im Handel nachvollziehen und so Angebote steuern. Auch Betreiber von Shopping-Centern wollen wissen, wie die Kundenströme durch das Einkaufszentrum laufen. In Zukunft werden Bewegungsmuster für Firmen immer interessanter – kaum vorstellbar, was mit der exakten Ortung der Kunden alles möglich ist. Sowohl online als auch offline.

Dem Datenverkauf müssen Kunden allerdings zustimmen. Wer das tut, bekommt im Gegenzug für die Daten „Belohnungen“ in Form von Rabatten beispielsweise. Thorsten Dirks umschreibt das mit: „Wir wollen den Kunden die Herrschaft über ihre Daten zurückgeben.“

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Philipp Tusch
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35 Kommentare zu dem Artikel "Telefónica will eure Bewegungsdaten in Deutschland verkaufen"

  1. FLOO7 22. September 2016 um 15:16 Uhr ·
    „gut, dass ich bei Telekom bin“-Kommentare incoming
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    • Benjamin 22. September 2016 um 16:37 Uhr ·
      Gut, dass ich bei Telekom bin
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    • hnk 22. September 2016 um 17:43 Uhr ·
      Gut, dass ich … VERDAMMT, da war einer schneller!
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  2. PDdy 22. September 2016 um 15:16 Uhr ·
    Wer stimmt denn sowas bitte zu? Selbst wenn das wirklich „gut“ anonymisiert ist, würde ich das für ein paar kleine Belohnungen nicht machen…
    iLike 16
    • Traxx 22. September 2016 um 15:49 Uhr ·
      …stimmt schon, aber schau mal wie viele Leute Payback und dergleichen nutzen und fürn Messerblock, 5€ billiger, ihr Kaufverhalten verramschen. Die Leute vernichten ganz langsam eines der höchsten Grundrechte und merken es nicht. Gruß an den Frosch im Kochtopf…
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      • Midian 22. September 2016 um 16:11 Uhr ·
        @Traxx: Du bringst es auf den Punkt!!
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      • inu 22. September 2016 um 16:32 Uhr ·
        ICH z. B. benutze KEINERLEI Kundenkarten. Meine Daten gehören: MIR, basta. Einer Datenweitergabe, wie auch immer, werde ICH auf überhaupt keinen Fall zustimmen. Sollte dessen ungeachtet O2 sein Vorhaben dennoch verwirklichen, wird das gegebenenfalls rechtliche Konsequenzen für dieses Unternehmen zeitigen. Garantiert.
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    • Seppund viel 22. September 2016 um 16:58 Uhr ·
      … und wieviel Leute stellen ihre Daten kostenlos Facebook zur Verfügung? Ich glaube eine Vielzahl wird das Angebot von O2 niutzen. Armes Deutschland
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      • inu 22. September 2016 um 17:22 Uhr ·
        So ist es, leider. Und dadurch wird der Schweizer Käse namens Datenschutz noch mehr ausgehöhlt. Wenigstens werde ich selber da garantiert nicht mitmachen. Facebook & Co sind auf meinen Geräten lebenslang gesperrt. Meine Daten gehören: MIR …
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    • kgs 22. September 2016 um 18:35 Uhr ·
      Nicht für die „Belohnung“, sondern für den Fortschritt werde ich dem zustimmen. Wenn sich jeder gegen alles sträub, ist das Stillstand. Wenn es nach einigen Leuten hier ginge, würden wir wohl noch in Zelten wohnen.
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      • inu 23. September 2016 um 02:06 Uhr ·
        Kgs, zum 1.: es sträub sich niemand: es sträub t sich jemand … . Zum 2.: Deinen „Fortschritt“ kannst Du seit langem als Roman nachlesen: er ist von George Orwell, und heißt „1984“, Kurzinhaltsbeschreibung: „Der Gläserne Bürger“. Mach mit Deinen Daten, was immer Du möchtest – aber verwechsele bitte nicht Datenklau mit Fortschritt – auf einen derartigen „Fortschritt“ verzichten wir User sehr, sehr gerne.
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  3. Kilian 22. September 2016 um 15:19 Uhr ·
    Es ist schon wirklich nett von Ihnen, dass sie uns etwas zurückgeben was sie uns erst wegnehmen, aber wenn wir es wieder haben wollen zahlen wir extra
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  4. Chris 22. September 2016 um 15:19 Uhr ·
    Schauen wir mal was psssiert
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  5. iPadator 22. September 2016 um 15:21 Uhr ·
    Nicht gut.
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  6. Artur 22. September 2016 um 15:22 Uhr ·
    Unmöglich sowas
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  7. Elia 22. September 2016 um 15:24 Uhr ·
    Klingt alles irgendwie paradox für mich.
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  8. C 22. September 2016 um 15:30 Uhr ·
    iOS 10 hat mir auch gerade gesagt, wo ich mein Auto abgestellt habe… ich hoffe sie verkaufen es nicht!
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  9. inu 22. September 2016 um 16:06 Uhr ·
    Ein klarer Fall für Bundesnetzagentur und Rechtsanwalt, evtl. sogar für den Staatsanwalt. Datenentwendung, Datenmißbrauch usw. sind hierzulande strafbar. Ein Datenverkauf ohne Einverständnis des betroffenen Kunden erfüllt aus meiner Sicht diese Tatbestände.
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    • Qwert" 22. September 2016 um 16:20 Uhr ·
      „Dem Datenverkauf müssen Kunden allerdings zustimmen.“
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      • inu 22. September 2016 um 17:23 Uhr ·
        Genau. Die Kunden können den Datenverkauf ja so prima kontrollieren. Sonst noch was? …
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  10. Ferdy 22. September 2016 um 16:26 Uhr ·
    Das ist wirklich unerhört! Ich geh jetzt wieder Pokémon Go spielen…
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  11. AppleJuenger 22. September 2016 um 16:32 Uhr ·
    Und als Gegenleistung gibt es dann ein bisschen weniger Drossel. Wenn man mich so verkauft verlange ich aber ungedrosseltes LTE auf Lebenszeit für nen symbolischen Euro.
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    • inu 22. September 2016 um 17:25 Uhr ·
      Ich werd mich nicht verkaufen lassen – sogar, wenn O2 mir lebenslang alles schenken würde, wären mir meine Daten -bereits aus Prinzip!- wesentlich lieber.
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  12. Mimijet 22. September 2016 um 16:39 Uhr ·
    Gut, dass ich längst meine O2 Karte mehr besitze. Keine Chance mehr!
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  13. Displayshamburg 22. September 2016 um 16:40 Uhr ·
    Frechheit Nicht das sie sich schon dumm und dämlich an den deutschen Verträgen hier verdient haben wo uns andere Länder heute noch für auslachen Ne da werden ganze Abteilung mit beschäftigt wie man Gesetze um geht und Schlupflöcher findet Hoffe Verbraucher Schutz Arbeit schon auf Hochtouren Verkaufen Sie uns Ihre Seele für 5gb highspeed Volumen mehr Bleibt zu hoffen das wenn Mann doch vielleicht irgendwann mal so viel Geld hat das Mann eigentlich garnicht mehr weiß wo hin damit Menschlich bleibt Armes Deutschland oder arme Mittelschicht
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  14. Amopis 22. September 2016 um 17:05 Uhr ·
    Verarsche
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  15. Thomas 22. September 2016 um 17:45 Uhr ·
    Ähm… Ich meine… Kann mir einer erklären, wieso sich alle so aufregen? Die Daten werden anonymisiert verkauft. Was mich daran stören würde ist nicht das Wort „verkauft“ sondern das Wort „anonymisiert“. Das bedeutet ja, dass O2 die Daten nicht anonymisiert speichert und das ist Ok für euch? Wenn also eure Notizen-App heimlich noch eurer Handy ortet und ein Bewegungsprofil erstellt, ist das Ok, weil die Firma es selbst gemacht hat, wenn sie die Daten jetzt aber anonym in Form einer Art Heatmap an Werbefirmen verkaufen, habt ihr ein Problem damit? Alles klar, das verstehe ich nicht. Ganz ehrlich: Was stört es mich, wenn O2 eine Heatmap verkauft, die anderen Firmen sagt, an welchen Schaufenstern die meisten Leute stehen geblieben sind oder in welcher Eisdiele besonders viele Leute essen, auf welcher Straße die meisten Leute langsam fahren, wo sich überall das anbringen von Werbung lohnen würde? Und selbst im kriminellen Sinne, was würde bitte ein böser Verbrecher mit einer solchen Heatmap anfangen können? „Ohh da sind besonders viele Leute, das wär mir sonst nie aufgefallen, da mach ich einen Anschlag!“ Oder was?
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    • Thomas 22. September 2016 um 17:46 Uhr ·
      Und ja, ich weiß, dass im Artikel nicht einmal das Wort Heatmap vorkommt, aber wenn die Daten anonymisiert sind, muss es ja so etwas in der Art sein. Natürlich kann man das ganze auch durch ein anderes Wort ersetzen.
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      • inu 23. September 2016 um 02:27 Uhr ·
        Thomas, was mich daran stört?: ist Deine Frage ernst gemeint?: dann sag ich Dir mal etwas dazu: 1. Jede Anonymisierung ist knackbar. Damit meine ich: anonymisierte Datenspeicherung ist für den A…. . 2. Das heimliche Orten/heimliche Erstellen von Bewegungsprofilen nenne ich „Datenausspähung“, welche hierzulande strafbar ist. Sollte ich derartiges bei einer App feststellen, wird der App-Autor bald offizielle Post erhalten. 3. An den Heatmaps (von O2 oder anderen Firmen, wie auch immer) stört mich, daß hierin eventuell auch meine Daten (siehe 1.) enthalten sein könnten – anonymisiert, oder nicht. Abgesehen von Punkt 1, bin ich der Meinung, daß der Ton die Musik macht – und Datensammelei auf meinem Rücken, ohne mein Einverständnis, ist ein krasser Mißton. 4. Abgesehen von allem, geht es (mir) hier vor allem nicht darum, wer was wovon hat. Es geht (mir) vielmehr darum, daß hier eine Firma (auch) meine Daten, bzw. sogar ein Muster (Bewegungsprofil) hiervon, an Dritte verkaufen will, ohne hinreichend(e) Legitimation durch die betroffene Kundschaft – denn jedes (Bewegungs-) Profil weckt Begehrlichkeiten, welche durch den betroffenen Endverbraucher letztlich nicht zu kontrollieren sind. Letzteres wird beim angekündigten O2-Vorgehen, welches an Arroganz nicht mehr zu übertreffen ist (O2 startet einfach einen 2. Versuch, obgleich die Firma bereits beim ersten Mal am Datenschutz/Kundenprotest scheiterte), besonders, und gleichermaßen kraß, deutlich. Reicht Dir das als Erklärung, Thomas ? …
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      • Thomas 23. September 2016 um 13:12 Uhr ·
        @Inu Danke für deine Erläuterung, aber was ich mich noch immer frage: Was ist so schlimm daran, dass Beispielwerbefirma weiß, dass der Max Mustermann aus der Musterstraße 7, Musterstadt bei Musterfirma arbeitet und bei Mustermarkt einkauft. Außerdem googelt er in seiner Freizeit nach dem Musterphone und hat kürzlich ein Muster-Notebook bestellt. Dann bekommt Max eben Spezielle Werbung für das Musterphone 2 und das Mustereinkaufsland. Wo ist das Problem? Was soll schon passieren? Hast du Angst, dass Beispielwerbefirma ein paar Lehrlinge vorbeischickt die dein Haus ausräumen, weil sie wissen, dass du von 8 bis 17 Uhr nicht zuhause bist? Das wäre nicht nur dumm, weil z.B. O2 ja weiß, an wen sie die Daten verkauft haben sondern auch weil es sich überhaupt nicht lohnen würde. Wenn Beispielwerbefirma von 100 000 Kunden die Daten kauft und bei 10 000 einbricht, haben sie das Geld, dass sie bezahlt haben, vielleicht grade wieder drin. Wenn sie sich einfach vor 10 Häuser stellen und zwei Wochen lang immer wieder beobachten, haben sie am Ende mehr davon. Also versteh mich nicht falsch, ich will dich nicht für dumm verkaufen, ich verstehe nur nicht, was euer Problem ist, wenn eine Werbefirma eure Interessen kennt. Ihr könntet dann auch das Internet und eure Mobilfunkkarte usw nicht mehr nutzen. Außerdem müsst ihr jedesmal in einen anderen Supermarkt, sonst wissen die Kassierer, dass ihr immer zur gleichen Zeit einkaufen geht usw. Das verstehe ich einfach nicht.
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    • Häh? 22. September 2016 um 20:02 Uhr ·
      Ja klar. Was stört Dich das? Dass man dan deine ach so anonymen Daten mit anderen anonymen Daten übereinanderlegt und dann auswertet? Dann weiss ich ganz schnell, dass der Thomas halt doch gerne sich an gewissen Orten aufhält. Es ist letztendlich nicht gedacht zu sehen, dass da überhaupt Leute vor einem Schaufenster stehen. Man will wissen, welcher Thomas davor steht und ihm personalisiert Dinge andrehen will. Solche Daten kann ich auch gerne einer Versicherung oder Strafverfolgungsbehörden verkaufen. Oder Telefonica wird gezwungen, diese Daten herauszugeben. Noch schlimmer: Telefonica wird gehackt und Du wirst aufgrund dieser Daten erpresst. Geil, oder? Aber Du hast ja nix zu verbergen. Also keine Panik.
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      • Thomas 23. September 2016 um 13:16 Uhr ·
        Hast du also etwas vor deiner Versicherung oder der Strafverfolgungsbehörde zu verstecken? Ich jedenfalls nicht, wenn ich mir nichts zu Schulden kommen lasse, sollen sie ruhig wissen, wann ich wo bin, bringt ihnen ja nichts. An die Sache mit dem Hacken habe ich nicht gedacht, da hast du Recht, aber ist das schonmal passiert? Die Firmen sammeln solche Daten nicht erst seit gestern und bei eine schnellen Google Suche habe ich nichts derartiges gefunden. Klar kann man immer vor allem Angst haben und sich am besten gleich in den Sarg legen und auf seinen Tod warten, aber das ist nicht, was ich im Leben machen möchte.
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      • Drillbohrer 23. September 2016 um 14:06 Uhr ·
        @Thomas Du hast offensichtlich nicht bedacht, dass Dein derzeitiges gesellschaftskonformes Verhalten, Deine Weltanschauung, Religion, ethnische Zugehörigkeit, o.ä., niemanden sonderlich interessiert. Morgen, in eins, zwei, fünf oder zehn Jahren, kann sich das jedoch grundlegend geändert haben. Die Geschichtsbücher und Tagesnachrichten sind voll solcher Veränderungen. Auf einmal gehörst Du zu den vermeintlich „Bösen“. Das wird der Tag sein, an dem Du die fahrlässige Preisgabe Deiner Daten bitter bereuen wirst.
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  16. Zweiundvierzig 22. September 2016 um 22:40 Uhr ·
    Offenkundig muß man nicht zustimmen, die Freigabe der Daten ist (zumindest bei meiner Freundin und mir) bereits aktiviert. Ich musste der Freigabe wiedersprechen.
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  17. Benjamin 23. September 2016 um 07:53 Uhr ·
    Thorsten Dirks umschreibt das mit: „Wir wollen den Kunden die Herrschaft über ihre Daten zurückgeben.“ Heißt also im Moment: Die Kunden haben aktuell die Arschkarte…wir können mit ihren Daten (noch) machen, was wir wollen.
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