Home » Featured » Open Air Party: Was wir für die Google I/O Entwicklerkonferenz 2017 erwarten

Open Air Party: Was wir für die Google I/O Entwicklerkonferenz 2017 erwarten

Google I/O Entwicklerkonferenz 2017

Google I/O Entwicklerkonferenz 2017

Tellerrandblick: Morgen früh um 10 Uhr (19 Uhr deutscher Zeit) startet Googles Entwicklerkonferenz I/O im sonnigen Mountain View, Kalifornien. Als Veranstaltungsort hat sich der Internetgigant passend zum Wetter das Shoreline Amphitheater direkt an der Bucht von San Francisco ausgesucht. Die Konferenz startet mit einer Keynote, in der eine Übersicht der Themen gegeben wird, die bis Freitag behandelt werden. Die Karten sind bereits seit Monaten ausverkauft. Interessierte können sie aber auch im Live Stream verfolgen.

 

Was wir erwarten dürfen

Google I/O Entwicklerkonferenz 2017

Der Terminkalender für die dreitägige Veranstaltung ist gut gefüllt: Teilnehmende Entwickler dürfen sich auf eine riesige Party mit guter Musik, Pizza, Popcorn, einem Musikvideo in der virtuellen Realität (VR) und VR-Kurzfilmen, Old-School Arcade-Games, Comedy und dem MoDa (Museum of Developer Art) freuen. Eigentlich geht es aber um die Neuigkeiten aus der Google-Welt und der Android-Galaxie.

Android 8.0 O(REO)

Im März war die erste Entwickler-Version von Android O erschienen. Der Zeitplan sieht die Veröffentlichung der zweiten Preview für Mitte Mai vor – ein Zufall? Wir glauben nicht. Entwickler erhalten in der neuen Version des Betriebssystems zusätzliche Schnittstellen, welche neue Funktionen ermöglichen. Dazu zählt unter anderem eine systemweite Autofill-API, die es Passwort-Managern beispielsweise erlauben soll, ohne Umweg über die Zwischenablage auf Eingabefelder im Browser zuzugreifen. Außerdem werden nun HDR-Displays unterstützt und es lässt sich auch ein weites Display ansteuern. Ein Bild-in-Bild-Modus erlaubt es künftig, Videos trotz eingehender Telefonate weiter zu sehen. Daneben werden weitere Audio-Codecs bei Bluetooth-Verbindungen unterstützt und die Optionen bei der Einstellungen der Benachrichtigungen erweitert, damit der Nutzer nur noch wichtige Ereignisse hingewiesen wird. Mit Beschränkungen für Hintergrunddienste versucht Google außerdem, die Akkulaufzeit der Geräte zu erhöhen.

Daneben soll die CarPlay-Alternative Android Auto tiefer ins System integriert und die Verbindung zu Andoid TV verstärkt werden. Entwickler bekommen aber auch Einblicke in die Programmierung für Android-Wear-Geräte.

Eine weitere Baustelle sind Google Payments. Käufe werden oft auf einem Gerät begonnen und auf einem anderen fortgeführt. Mit einer plattformübergreifenden Bezahl-Methode will Google ein nahtloses Einkaufserlebnis ermöglichen und auf diese Weise die Verkaufszahlen im Internet steigern.

Apps & Web

Neue Formen von Apps lassen die Grenze zwischen lokalen Apps und dem Worldwide Web immer mehr verschwimmen und läuten die Post-App-Ära ein. Ganz vorne mit dabei: Progressive Web Apps (PWA). Das sind Anwendungen, die über eine URL direkt im Browser aufgerufen werden. Damit besitzen sie das Potential, Nutzer über alle Plattformen hinweg anzusprechen.

Progressive Web Apps (PWA) müssen nicht installiert werden, können aber als Icon auf dem HomeScreen des Smartphones abgelegt werden. Dies stellt für die meisten Anwender eine deutlich geringere Hürde dar als die Installation einer nativen App – nicht zuletzt wegen des geringeren Speicherverbrauchs.

Dank Push-Benachrichtigungen und einer Caching-Funktion, die zuvor geladene Inhalte später auch offline abrufbar macht, wird mit PWAs jedoch eine ähnlich hohe Kundenbindung erzielt wie mit nativen Apps. Der zusätzliche Entwicklungsaufwand entfällt hingegen. Inhalte solcher Apps sind nicht nur mit allen Geräten, sondern auch von Suchmaschinen abrufbar und können daher besser gefunden werden. Die Anbieter von PWAs sind außerdem von keinem App-Store-Betreiber abhängig – nicht zuletzt deshalb steigt ihre Nutzung kontinuierlich.

Was für den Nutzer von Vorteil ist, kann App-Store-Betreiber wie Apple jedoch Milliarden kosten, galt die Entwicklung zum Service-Giganten in Zeiten sinkender Geräteverkäufe doch als möglicher Rettungsanker. Zwar hat auch Google mit dem Play Store eine eigene Plattform, doch anders als bei Apple war diese nie konkurrenzlos, da Android kein abgeschlossenes System bildet. Google kann in PWAs außerdem mit seiner Kernkompetenz Geld verdienen: Werbung. Je mehr Zeit die Menschen im Web verbringen, desto mehr Werbeanzeigen klicken sie an.

Eng damit verbunden sind auch Instant Apps, die schon beim Öffnen eines Links im Browser geladen werden. Workshops für Entwickler sollen deren Apps ebenfalls schneller machen und zugleich den Akku schonen. Mit der Integration strukturierter Daten auf Websites soll des Weiteren die Suchergebnisse nützlicher werden.

Auf der I/O wird Google interessierten Unternehmen und Entwicklern vermutlich einen Ausblick auf neue Entwicklertools und deren erweiterte Möglichkeiten geben. Dazu gehört auch WebAssembly, einer von vielen großen Browser-Entwicklern unterstützten Alternative zum bewährten JavaScript, die mit schnelleren Ladezeiten und einer höheren Performance bei der Ausführung des Codes überzeugen soll. So sollen auch aufwändige 3D-Spiele im Browser kein Problem mehr darstellen.

Accelerated Mobile Pages (AMP), also beschleunigte Mobilversionen von Websites bilden hingegen ehr das Gegenteil: Eine abgespeckte Variante der Website, die besonders schnell geladen werden soll. Nach rund 1,5 Jahren zieht Google ein Zwischenfazit und betrachtet, was gut funktioniert hat und was nicht – schließlich müssen Plattformbetreiber, Website-Besucher und Werber gleichermaßen zufriedengestellt werden. Ein besonderes Augenmerk wird daher voraussichtlich auf AMP-Ads liegen.

Mit Firebase will der Konzern den Entwicklern die Erstellung und Pflege von Apps künftig erleichtern. Das Projekt soll Entwicklern erlauben, in kürzerer Zeit bessere Apps zu produzieren, die von mehr Nutzern genutzt werden und daher mehr Geld einspielen. Gleichzeitig ermöglicht eine ausgeweitete Analysefunktion Echtzeit-Einblicke in die Nutzung der eigenen Apps.

Auf dem Programm stehen auch Präsentationen zur VUI- Gestaltung, also zur Umsetzung einer sprachgesteuerten Benutzeroberfläche. In Zeiten von Sprach- und Heimassistenten ist dies sicherlich ein sinnvoller Schritt.

Heimassistent: Google Home 2

Entgegen anfänglicher Erwartungen erschien Googles Heimassistent „Google Home“ nicht auf den deutschen Markt. Androidpit berichtet, unter Berufung auf Googles Vizepräsidenten für Hardware, Rick Osterloh, dass das Gerät nicht gut genug für den globalen Markt sei.

Google Home 2 soll unter anderem einen WLAN-Router integrieren, der mit Hilfe weiterer Geräte ein sich selbst optimierendes Netzwerk errichtet. Dadurch soll erstklassiger WLAN-Empfang und natürlich die Steuerung per „OK Google“ bis in die letzte Ecke des Hauses gebracht werden.

Das Internet der Dinge

Android Things heißt Googles Smart-Home-Technologie, mit der die Nutzer intelligente Geräte wie beispielsweise Thermostate im ganzen Haus steuern können. Wenn es nach Google geht, soll jeder in der Lage sein, Geräte für das Internet of Things (IoT) zu bauen. Das wäre für den Konzern insofern praktisch, alsdass man sich unabhängiger von der Industrie machen würde. Denn Systeme wie Apples HomeKit sind nur so gut, wie die Geräte, die dieses System auch unterstützten.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

In der Ausgabe Nummer 57 des Rasperry-Pi-Magazins MagPi hat der Internet-Gigant zumindest ein Herz für die Open-Source-Community bewiesen und dem Heft ein sogenanntes AIY-Kit (Kofferwort aus AI und DIY) beigelegt. Dies bestand unter anderem aus einem Rasperry Pi 3 und einem Pappkarton, aus denen man sich seinen eigenen Heimassistenten zusammenbauen kann. Wer etwas handwerkliche Geschick mitbringt, kann sich so die Wartezeit verkürzen.

Assistent Allo auf allen Plattformen

Google Allo Desktop Screenshot

Das Googles Chat-Assistent Allo künftig auch auf iOS verfügbar sein wird, hatten wir gestern bereits näher erörtert. Daneben wird Allo in Zukunft vermutlich aber auch den Weg auf weitere Geräte wie Fernseher oder Autos finden. Auch auf dem Desktop soll sich der Assistent behilflich machen.

Google Brain

Die Weiterentwicklung künstlicher Intelligenz wird die Assistenten in Zukunft noch hilfreicher machen. Vermutlich gewährt Google auch Einblicke in den Bereich Big Data, der mit Techniken des Maschinellen Lernens und computergesteuerter Analysen eine Vielzahl neuer Erkenntnisse und Möglichkeiten eröffnet.

Erweiterte und virtuelle Realität

Neue Smartphones werden auf der I/O in der Regel nicht vorgestellt. Allerdings dürfen wir uns auf die Fortschritte auf dem Gebiet der erweiterten und virtuellen Realität (VR) freuen. Mit dem VR-Headset Daydream und der GPS-unabhängigen Technologie-Plattform Tango hat der Konzern bereits einige spannende Ansätze, die beispielsweise zur Innenraum-Navigation genutzt werden können. Google will die Techniken noch mehr Menschen zugänglich machen.

Wir dürfen also gespannt sein, was die kommenden drei Tage bringen. Lasst uns in den Kommentaren wissen, was euch besonders interessiert!

-----
Willst du keine News mehr verpassen? Dann folge uns auf Twitter oder werde Fan auf Facebook. Du kannst natürlich in Ergänzung unsere iPhone und iPad-App mit Push-Benachrichtigungen hier kostenlos laden.

Oder willst du mit Gleichgesinnten über die neuesten Produkte diskutieren? Dann besuch unser Forum!

Gefällt Dir der Artikel?

 
 
Marcel Gust
twitter Google app.net mail

5 Kommentare zu dem Artikel "Open Air Party: Was wir für die Google I/O Entwicklerkonferenz 2017 erwarten"

  1. Äppler 16. Mai 2017 um 15:40 Uhr ·
    Also eure Informationen zu Firebase bedürfen einer Überarbeitung. Auf jeden Fall: Das mit den 30% streichen. Das ist totaler Quatsch, denn über Firebase direkt werden keine Einnahmen gemacht.
    iLike 1
    • Marcel Gust 16. Mai 2017 um 17:46 Uhr ·
      Da könntest du Recht haben. Ich verließ mich auf die Aussage von Androidpit: „Die […] Entwicklerplattform Firebase hilft App-Entwicklern […]. So sollen die Entwickler mehr Geld mit der App verdienen können; von dem 30 Prozent natürlich bei Google bleibt.“ Einen zweiten Beleg dafür, habe ich jetzt auf die Schnelle aber nicht gefunden. Der Satz wurde entfernt.
      iLike 3
  2. jo 16. Mai 2017 um 15:41 Uhr ·
    Noch mehr Tools wovon Facebook nur träumen kann. Totale Überwachung von Google. Yeaaah!!
    iLike 4
  3. GL 16. Mai 2017 um 17:21 Uhr ·
    wollte steve jobs am Anfang nicht die Web Apps anstatt die Apps die heruntergeladen werden müssen ? War er wohl der Zeit viel zu weit voraus, mal wieder..
    iLike 2
  4. Stephan 16. Mai 2017 um 17:48 Uhr ·
    Aber an dem ein oder anderen Feature kann sich iOS noch ’n Scheibchen abschneiden!
    iLike 2

Leider kann man keine Kommentare zu diesem Beitrag mehr schreiben.