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Es ist Zeit, Twitter zu verkaufen

Gerade erst wurde das Internetgeschäft von Yahoo für 4,8 Milliarden US-Dollar an Verizon abgegeben. Nun ist es an der Zeit, Twitter zu verkaufen“, schreibt Jon Swartz in seiner Analyse auf USA Today. Damit könnte er Recht behalten.

Twitter hat Yahoo-itis, urteilt er. Eine Krankheit, die sich durch Symptome wie Vorstandsflucht, sinkendes Umsatzwachstum, Strategielosigkeit und starken Wettbewerb mit Facebook, Google und Start-Ups wie Snapchat äußert. Es ist an der Zeit, einen Käufer zu finden – und die Börse sieht das offensichtlich genauso. Denn nach jüngsten Spekulationen über eine Übernahme des Mikroblogging-Dienstes stieg die Aktie kräftig an. Bei den potentiellen Käufern handelt es sich um zwei bekannte Milliardäre: den ehemaligen Microsoft-Chef Steve Ballmer und den Prinzen Alwaleed bin Talal, der häufig in Technologien investiert. Beide gehören bereits zu den Hauptanteilseignern von Twitter.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters hält der Prinz persönlich einen Anteil von 4,45 Prozent an Twitter und seine Investmentfirma, Kingdom Holding, noch einmal über fünf Prozent. Ballmer besitzt gut vier Prozent und damit immer noch mehr als der Twitter-Mitgründer und CEO Jack Dorsey.

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(Bild: tanuha2001 / Shutterstock.com)

Große Übernahmen sind momentan keine Seltenheit. Etliche solvente Großkonzerne schlucken die kleineren Konkurrenten. Twitter kämpft momentan mit sinkendem Umsatzwachstum, einem nur sehr geringen Nutzeranstieg und anhaltenden Verlusten. Das 10 Jahre alte Unternehmen sollte sich alle Optionen offen halten, einen Verkauf eingeschlossen, analysiert Swartz.

Ihm zufolge machen die zugrunde liegende Technologie und die leidenschaftliche Kundschaft das Unternehmen zu einer attraktiven Spielerei. Auch der Analyst Jack Gold hält Twitter füreine attraktive Plattform um Werbung zu verkaufen und ein [interessantes] Analysetool.

Weder Ballmer noch Twitter äußerten sich bis jetzt zu den Gerüchten. Doch neben dem Milliardärs-Tandem käme auch eine Reihe namenhafter Unternehmen als Käufer in Frage:

Microsoft könnte die Technologien für einen Livestream von Informationen in Skype oder dem neu erworbenen LinkedIn verwenden oder den Microblogging-Dienst direkt in künftige Windows-Versionen integrieren.

Google konnte die Internetcommunity mit seinen eigenen Social-Media-Angeboten bisher nicht vom Hocker reißen. Twitter wäre eine Option, um an Informationen darüber zu gelangen, worüber die Menschen gerade sprechen und um passende Anzeigen auszuspielen.

Salesforce. Der Cloud-Computing-Spezialist könnte Twitter auf den Businessbereich fokussieren, um seine Produktlinie zu erweitern.

Amazon könnte ebenfalls nach neuen Apps suchen, um die Online-Verkäufe anzukurbeln und die Cloudgeschäfte zu auszubauen.

Facebook könnte seine Marktposition stärken.

Apple könnte Twitter in seinen Messenger integrieren und mit Twitter endlich ein Standbein in den Sozialen Netzwerken sichern.

Eine Übernahme hält Swartz für sehr wahrscheinlich. Twitter sei vielen Technologieunternehmen sehr ähnlich, die Probleme hatten, die nächste Stufe zu erreichen und sich später bemühen mussten, einen Käufer zu finden – wie eben einst Yahoo, das jetzt zu Verizon gehört.

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Marcel Gust
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9 Kommentare zu dem Artikel "Es ist Zeit, Twitter zu verkaufen"

  1. dan 4. August 2016 um 13:03 Uhr ·
    Twitter sollte aufgrund seiner Funktion für weltweite Meinungsfreiheit Allgemeingut sein und von der UNO gekauft werden
    iLike 67
    • Technikfreund 4. August 2016 um 16:59 Uhr ·
      Meinst du mit „Meinungsfreiheit “ auch absolut gefährliche Hasskommentare die Twitter nicht entfernt was absolut unverantwortlich ist?
      iLike 5
  2. Azrat 4. August 2016 um 13:21 Uhr ·
    Informationen um jeden Preis, nur um das eigene Geschäft noch besser zu machen, damit noch mehr sinnlos Geld gehortet werden kann, widerlich!
    iLike 1
  3. Xx 4. August 2016 um 13:40 Uhr ·
    twitter wäre schon gut, wenn da nicht schon wieder der laxe Umgang mit den Daten der User wäre. (Apropos: deswegen mache ich bei FB auch einen großen Bogen drumherum.)
    iLike 2
  4. Helios 4. August 2016 um 14:16 Uhr ·
    Milliardär Steve Ballmer… Will der jetzt auch noch Twitter an die Wand fahren oder wie. Es ist ohnehin ein Skandal, dass der Milliardär ist, bei den ganzen Fehlleistungen, die er gebracht hat. Aber als „Top-Manager“ kann man halt nichts falsch machen, du kriegst so oder so deine Millionen.
    iLike 4
  5. Zauberkasper 4. August 2016 um 14:19 Uhr ·
    Es wird Zeit das der Wirtschaftskrebs zusammenbricht, und die Menschen erkennen was hier läuft.
    iLike 5
  6. DariusDasOriginal 4. August 2016 um 18:27 Uhr ·
    Irgendwie erinnert mich das an Agar.io
    iLike 2
  7. RAMPUNK 4. August 2016 um 18:56 Uhr ·
    Lang lebe Twitter!! :-D
    iLike 0
  8. Jonny 6. August 2016 um 21:39 Uhr ·
    Also ich werde mit Twitter nicht warm . Kann von mir aus den Bach runter gehen ;-)
    iLike 0

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