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120x schneller als DSL 50.000: Verizon geht mit 5G-Technologie auf die Rennstrecke

Verizon 5G-Test auf dem Indy-500

In einigen ländlichen Gebieten Deutschlands wagt man noch immer kaum, von einer 50-MBit/s-Leitung zu träumen und selbst in einigen Teilen von Berlin blieb die 50.000er-Leitung bis heute ein unerfüllter Wunsch. Was bereits für Privatpersonen ärgerlich ist, stellt für viele Unternehmen heutzutage ein Ausschlusskriterium bei der Standortwahl dar.

Mobilfunk als Rettung?

Wo der Standort bereits vorgegeben ist, bleibt vielen Betroffenen noch der Wechsel ins Mobilfunknetz. Im LTE-Netz sind Geschwindigkeiten von 50 MBit(s auf dem Land oder gar 150 MBit/s in größeren Städten kein Problem. Vodafone wirbt sogar mit Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 500 MBit/s, die aber wohl eher in vereinzelten Feldtests zu messen sein dürften. Bis zu 1 Gigabit sollen im 4G-Netz theoretisch möglich sein. An den Rändern des großflächigen LTE-Netzes lässt sich die Verbindungsqualität notfalls außerdem durch spezielle Außenantennen erhöhen. Das Manko der Mobilfunktarife: Die Volumengrenzen sind häufig sehr gering angesetzt, sodass am Ende des Volumens mitunter noch viel „Monat“ übrig bleibt. Datenvolumen ist in Deutschland noch immer vergleichsweise teuer.

Verizon geht mit 5G auf die Rennstrecke

Obwohl das 4G-Netz bereits schnell klingt, arbeiten viele Konzerne weltweit bereits seit langem an seinem Nachfolger: Der 5G-Standard soll 10 mal so schnell sein. Bis zu 10 GBit/s sollen damit also möglich sein. Das wäre 200 mal so schnell, wie eine 50-MBit/s-Leitung. Außerdem soll das 5G-Netz mehr Geräte versorgen und kürzere Antwortzeiten benötigen. Schon 2020 soll die Technologie laut Plänen der EU marktreif sein.

Bislang waren die Tests aber eher theoretischer Natur. Ericsson, Intel und der US-Mobilfunkanbieter Verizon zeigten nun an einem praktischen Beispiel, wie Leistungsfähig die Technologie bereits ist. Am Vortag des 101. Indianapolis-500-Autorennens testeten die Unternehmen auf der legendären Rennstrecke ihre neue Technik.

Verizon 5G-Test auf dem Indy-500

Dazu wurde der Prototyp einer 5G-Antenne in einen Rennwagen eingebaut, der mit bis zu 100 km/h auf der Indy-500-Strecke entlangraste. Die Geschwindigkeit des Rennwagens dürfte den alltäglichen Herausforderungen in Zügen oder auf Landstraßen also ziemlich nahe kommen.

Dank diverser Technologien wie MiMo (Multiple-Input Multiple-Output Antennen-Technologie), Beam-Forming und Beam-Tracking konnte Verizon Geschwindigkeiten von 1,1 bis zu 6,4 Gbit/s in der Spitze erzielen. Das ist mehr als 120 mal so schnell, wie eine 50-MBit/s-DSL-Leitung. Damit ließen sich Spielfilme in 4K-Qualität binnen Sekunden herunterladen. Zudem arbeitet 5G fast Verzögerungsfrei. Die Latenz soll im einstelligen Millisekundenbereich liegen – für den Menschen also kaum wahrnehmbar sein.

Spektakuläre „Blind“-Fahrt

Um die Leistungsfähigkeit der Technik zu verdeutlichen, wurden die Scheiben in einem zweiten Test mit schwarzer Folie überklebt und eine Kamera auf dem Dach des Rennwagens angebracht. Das Kamera-Bild wurde an den 5G-Mast gesendet und zum Auto zurückgeschickt, wo der Fahrer des Rennwagend es über eine spezielle VR-Video-Brille zu sehen bekam. Dank der geringen Latenzen konnte der Fahrer das Fahrzeug auch bei hohen Geschwindigkeiten sicher steuern.

https://www.youtube.com/watch?v=i93OAeug3YU

5G als Billiarden-Dollar-Geschäft

Ericsson schätzt den 5G-Markt bis zum Jahr 2026 auf einen Gesamtwert von 1,2 Billionen (also 1.200 Milliarden) US-Dollar. Für die Steuerung und Koordination autonomer Fahrzeuge sind geringe Latenzen besonders wichtig. Dennoch gilt 5G für andere Branchen als noch einflussreicher, wie die Schätzung zeigt:

  • 20 % Energie-Unternehmen
  • 19 % Herstellung
  • 13 % öffentliche Sicherheit
  • 13 % Gesundheitswesen
  • 10 % Medien und Unterhaltung
  • 10 % öffentlicher Verkehr
  • 8 % Autonome Fahrzeuge
  • 6 % Finanzdienstleistungen

Verizon soll sein 5G-Netz bereits in 11 Städten der USA testen. Im Februar kündigte Ericsson weitere 5G-Tests mit mehreren Telekommunikationsunternehmen auf der ganzen Welt an – darunter auch Vodafone. Bis zum Marktstart ist es aber noch ein weiter Weg.

[Via GlobesNewswire]

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Marcel Gust
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22 Kommentare zu dem Artikel "120x schneller als DSL 50.000: Verizon geht mit 5G-Technologie auf die Rennstrecke"

  1. Halb&Halb 23. Mai 2017 um 14:25 Uhr ·
    Eh die meisten mit dieser Technik arbeiten können, klopft schon 8G an die Tür.
    iLike 23
  2. Blackbird 23. Mai 2017 um 15:50 Uhr ·
    Voll super so ein shared medium…. da bleibt in Ballungsräumen eh nichts über, wenn sich alle die Bandbreite teilen müssen ?‍♂️
    iLike 2
  3. Midian 23. Mai 2017 um 15:56 Uhr ·
    Und niemand jucken die gesundheitlichen Auswirkungen. Hauptsache schnell und komfortabel. Oh man.
    iLike 13
    • Septimus 23. Mai 2017 um 16:35 Uhr ·
      Immer wenn ich auf die Gesundheitliche Auswirkung des Mobilfunk etwas poste, wird es gelöscht! Es darf offensichtlich niemanden interessieren…
      iLike 8
    • Felix 23. Mai 2017 um 20:51 Uhr ·
      Und welche nachgewiesenen Auswirkungen sind das so??
      iLike 4
  4. . 23. Mai 2017 um 16:07 Uhr ·
    Und wisst ihr was: Es ist sogar 240x schneller als DSL 25000 und 480x schneller als DSL 12500, aber nur 60x schneller als DSL 100000
    iLike 8
    • Inu 23. Mai 2017 um 16:39 Uhr ·
      Bist du schlau . Naja ich bin halt nicht der hellste .
      iLike 3
      • inu 24. Mai 2017 um 16:46 Uhr ·
        Genau, denn ich klaue Namen.
        iLike 2
  5. Septimus 23. Mai 2017 um 16:31 Uhr ·
    Immer wenn ich auf die Gefahren des Mobilfunk etwas poste, wird es gelöscht! Aber irgendwie wundert mich das alles nicht mehr…
    iLike 5
  6. ProfDr 23. Mai 2017 um 17:16 Uhr ·
    Hatte das Japan nicht vor einigen Jahren schon installiert ?
    iLike 0
  7. MatzeWerSonst 23. Mai 2017 um 17:33 Uhr ·
    Schön, dass man in einigen Teilen von Berlin manchmal sogar nur EDGE empfängt. Und das bei der Telekom.
    iLike 0
  8. RedBull 23. Mai 2017 um 18:44 Uhr ·
    tollllll , dann kann man in 0,05 Sekunden das ganze Datenvolumen aufbrauchen ( theoretisch) Solange die Flats Volumenbegrenzt sind macht das wenig Sinn. Und Deutschland ist was Internetausbau betrifft ehe ein 3.Welt Entwicklungsland! Es wurde sich zu lange auf dem damals relativ gut ausgebauten Festnetz verlassen . In den anderen Ländern stellen die einfach ein Maßt auf und gut ist . Statt teuer über etliche Kilometer zu buddeln. Wobei ich ein guten 50 Mbit Festnetzanschluss eine „150Mbit“ Funk trotzdem vorziehe .
    iLike 5
  9. Auge78 23. Mai 2017 um 19:59 Uhr ·
    Erst einmal das GANZE Land bitte mit LTE und 50 MBits/s versorgen – DANN kann man an die nächste Ausbaustufe denken….
    iLike 5
    • Jonas 29. Mai 2017 um 00:09 Uhr ·
      Nach der Theorie hängt Gesamt-Deutschland IMMER hinter- keines der derzeit führenden Länder was die Geschwindigkeit von Internet im Mobilen Netz angeht, hat jemals so gehandelt!
      iLike 0
  10. inu 23. Mai 2017 um 21:06 Uhr ·
    Warum erst 2020?? HIC, Claudius: HIC salta! …
    iLike 1
  11. AppleCarsvs 23. Mai 2017 um 21:15 Uhr ·
    Lieber einfach mal im ganzen Land 3G oder 4G. 5G braucht wirklich absolut niemand.
    iLike 3
    • . 24. Mai 2017 um 06:40 Uhr ·
      5G Masten haben eine höhere Reichweite und unterstützen 4G und 3G, wodurch die Abdeckung dieser älteren Standards sogar steigt. Außerdem ist die Kapazität höher, weswegen man als Nutzer von 3G und 4G im durchschnitt schnelleres Internet hat.
      iLike 6
      • inu 24. Mai 2017 um 16:49 Uhr ·
        Mit geringerer Kapazität von 3G und 4G hat man als Nutzer also im D urchschnitt schnelleres Internet, . .: alles klar, Herr Kommissar! ?
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    • Jonas 29. Mai 2017 um 00:11 Uhr ·
      Was spricht dagegen dort wo es noch garkein Netz gibt, oder nur extrem langsames, dann ein 5G Netz zu installieren? Stillstand hat noch nie Fortschritt gebracht!
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  12. Jörg 23. Mai 2017 um 23:42 Uhr ·
    Ich
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  13. neo70 25. Mai 2017 um 10:48 Uhr ·
    In vielen ländlichen Gebieten noch nicht einmal DSL. Selbst auf Autobahnen und besonders auf dem Land immer wieder Funklöcher und damit verbundene Telefonabbrüche. Verträge, welche kostenmäßig ihres gleichen suchen. Technologisch zumindest im eigenen Land auch nie an der Spitze. Und wer bezahlt den ganzen Mist? Armes Deutschland.
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    • Jonas 29. Mai 2017 um 00:13 Uhr ·
      Gerade die von dir geschilderten Probleme ließen sich ja durch ein Ausbau des Netzes (warum dann nicht gleich auch 5G?) beheben!
      iLike 0

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