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Facebooks Geld-Gier: Was Zuckerberg noch planen könnte

Facebook ist nicht kostenlos: Die Nutzer zahlen mit ihren Daten, die Facebook wiederum nutzt, um mit gezielter Werbung Geld zu verdienen. Ein Teil dieser Einnahmen könnte in Zukunft sogar an einige Nutzer zurückfließen, wie eine aktuelle Umfrage von Facebook unter verifizierten Mitgliedern nahelegt.

Das Facebook alternativen Geschäftsmodellen nicht abgeneigt ist, wird immer wieder deutlich. Von 2008 bis 2013 waren sogenannte Facebook Credits als Währung, vor allem in Spielen, anzutreffen. Facebook behielt davon 30 % als Gewinn ein – ein Rücktausch in echtes Geld war dabei nicht möglich. Doch 2011 wurde die Tochter Facebook Payments Inc. gegründet, die weitaus mehr Möglichkeiten bietet. Die Nutzungsbedingungen sehen bereits Käufe und Abonnements vor, die sowohl per Kreditkarte, als auch per Handyrechnung bezahlt werden können.

Facebook könnte in Zukunft also mit einem eigenen Bezahlsystem aufwarten und somit zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für die eBay-Tochter PayPal werden. Mit Peter Thiel, einem Mitgründer und ehemaliger CEO von PayPal, hat Facebook bereits einen Experten für dieses Thema mit an Board. Schon jetzt können Nutzer in den USA Zahlungen per Messenger senden und empfangen. Mit einem eigenen Bezahlsystem könnte das größte Netzwerk der Welt bei zunehmender Entwicklung in Richtung E-Commerce sogar zur ernsthaften Konkurrenten für den Platzhirsch Amazon werden.

Für einzelne Nutzer ist es bisher schwierig, Geld mit Facebook-Beiträgen zu verdienen. Videos wurden beispielsweise lange Zeit lieber auf YouTube veröffentlicht, wo der Nutzer mit 55 Prozent von den Werbeerlösen beteiligt wird. Inzwischen hat Facebook reagiert und ebenfalls ein Vergütungsmodell etabliert, um mehr relevante Videos zu Facebook zu holen: Schaut man sich ein Video auf Facebook an, werden automatisch weitere Videos abgespielt, die für den Nutzer interessant sein könnten – darunter auch Werbung. Von den Werbeeinnahmen werden – wie bei YouTube – 55 Prozent an die Urheber der Videos ausgeschüttet. Bei YouTube kommt noch eine Gewinnbeteiligung für besonders prominente Nutzer hinzu. Dagegen bezahlt Facebook einige Promis und große Medienhäuser für die Veröffentlichung von Facebook Live Videos.

Marktplatz für Werbetreibende und Nutzer

The Verge entdeckte letzte Woche auf Facebook eine interessante Umfrage, die unter verifizierten Mitgliedern versucht, das Interesse für weitere Monetarisierungsmodelle zu ermitteln.

Die Umfrage sieht zum Beispiel vor, Trinkgeld für einzelne Beiträge zu erhalten oder Spenden für gemeinnützige Organisationen zu sammeln. Außerdem kann sich Facebook vorstellen, einen Sponsoren-Marktplatz zu eröffnen, auf dem sich Nutzer und Werbetreibende zusammenfinden können. Die Nutzer könnten anschließend Geld mit Beiträgen von ihren Sponsoren verdienen. Weiterhin könnte eine Call-To-Action-Schaltfläche unter anderem den Kauf von Tickets oder den Abschluss von Abonnements ermöglichen. Aber auch eine Gewinnbeteiligung an Werbeanzeigen zwischen den eigenen Beiträgen schließt Facebook in seinen Umfragen nicht aus.

In einer weiteren Frage sucht Facebook nach den Kennzahlen, die den Nutzer interessieren würden – ein wichtiger Punkt für Profis, da sie Vergleichbarkeit herstellen und Schwachstellen aufzeigen können. Dabei stehen das Engagement (Reaktionen, Kommentare, geteilte Beiträge); die Gesamtreichweite; die tägliche Reichweite eines Beitrages; Informationen über Fans und Nicht-Fans (welche die eigenen Beiträge angesehen haben); die Zahl neuer Abonnenten; Der Prozentsatz der gesehenen Videos sowie vergleichende Zahlen zur Performance eines jeden Beitrages zur Auswahl.

Da es sich nur um eine Umfrage handelt, ist natürlich noch nicht klar, welche dieser Möglichkeiten umgesetzt werden und ob alle Nutzer dann die gleiche Möglichkeit haben werden, Geld mit Ihren Beiträgen zu verdienen. Sicher ist nur: Wenn, dann verdient Facebook kräftig mit.

(Bild: Alexey Boldin, Shutterstock)

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Marcel Gust
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15 Kommentare zu dem Artikel "Facebooks Geld-Gier: Was Zuckerberg noch planen könnte"

  1. Hanf 25. April 2016 um 13:25 Uhr ·
    Hat eBay PayPal nicht verkauft?
    iLike 2
    • Mirko 25. April 2016 um 13:47 Uhr ·
      Ich glaub nur ausgegliedert – also als eigenständige Firma…
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      • PayPal Origin 25. April 2016 um 17:16 Uhr ·
        Wir haben es aus steuerlichen Gründen „nur“ ausgegliedert.
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  2. Marco 25. April 2016 um 13:31 Uhr ·
    Toller Artikel! Ich finde Facebook übertreibt etwas. Also in letzter Zeit kommen nur noch Funktionen, die mir Geld zu tun haben
    iLike 19
    • Exzellente 25. April 2016 um 14:07 Uhr ·
      Ja das ist ganz normal und auch so geplant erst die Leute abhängig von etwas machen bis sie nicht mehr ohne können und dann geht’s weiter ans Geld
      iLike 7
    • Marcel Gust 25. April 2016 um 18:02 Uhr ·
      vielen Dank für das Lob, Marco! Was deine Aussage angeht, stimme ich aber nicht ganz zu: ich habe in dem Artikel viele Funktionen zusammengefasst, die mit Geld zu tun haben, aber Facebook hat in letzter Zeit auch andere Funktionen veröffentlicht. Beispiele wären die Reactions, Instant-Articles und viele Funktionen, die sich vor allem an Werbetreibende richten. Abgesehen von den Reactions sind diese nur nicht so interessant für die breite Masse und seltener in den allgemeinen Medien.
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  3. Wuidader 25. April 2016 um 13:47 Uhr ·
    Hat nichts mit geldgier zu tun … Geld brauch der nicht. Dem gehts ums ego … die macht … da er sehr wenig selbswert gefühl hat sehr „schwacher“ mensch … man könnte es auch die xyz-verlängerung nennen ;) … In berlin sitzen auch viele von der sorte :)
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    • RobinB 25. April 2016 um 15:15 Uhr ·
      Ahja
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    • Eisvogel 26. April 2016 um 06:40 Uhr ·
      @Wuidader ich finde es toll, dass hier ein guter Freund von Mark, der ihn ausgezeichnet kennt, Beiträge schreibt. Oder bist du gar sein Psychotherapeut? Die 3,5 Millionen Berliner scheinst du auch gut zu kennen.
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  4. Halb&Halb 25. April 2016 um 16:04 Uhr ·
    Wir werden uns noch umgucken. Hoffe das dann hier nicht die Politik versagt. Das geht mit riesen Schritten Richtung Monopol. Hier müsste langsam aber sicher von den Kartellämtern jemand wach werden.
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    • Marcel Gust 25. April 2016 um 18:04 Uhr ·
      Genau das sehe ich auch. Facebook versucht zunehmend, das gesamte Internet in sich aufzusaugen. Es gibt Ecken z.B. in Afrika, da wird Facebook schon jetzt als Synonym für das Internet verstanden.
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      • Der_DerEsBesserWeiß 18. Mai 2016 um 14:41 Uhr ·
        Für Leute, die den ganzen Tag auch nur in facebook verbringen, für die kann das Internet nur facebook sein. Ich selber kann facebook nichts abgewinnen. Ich nutze so gut wie überhaupt nicht und mir geht es nicht schlecht. Leben ohne facebook ist also möglich, aber die Masse entscheidet, wie mächtig facebook ist und wird. Google hat es schließlich vorgemacht und sind mittlerweile mit ihren ganzen Firmen einfach nicht mehr vom Markt verdrängbar. Ich finde es persönlich furchtbar, dass diese Firmen so gehypt werden und so viel Geld an Fiktivem gebunden wird.
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    • OnSmash 25. April 2016 um 19:16 Uhr ·
      Welche Referenzen hat denn die „Politik“ diesbezüglich? Mir fällt da spontan TTIP ein – welches ja von unseren Volksvertretern / Politikern applaudierend protegiert wird, anders denkende bekommen die Geheimhaltugsklausel um die Ohren gehauen. Bezüglich FB-Accounts: Gehören ja immer zwei dazu – und scheinbar sieht’s ja so aus, als gäbe es genug „Lemminge“ mit Begeisterung für das öffentliche „Breittreten“ privater Details ihres Lebens.
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  5. Mimijet 26. April 2016 um 18:32 Uhr ·
    FB wird mir immer umsympathischer , kein Verlangen danach!
    iLike 0
  6. Snowman 26. April 2016 um 18:47 Uhr ·
    Adblocker FB??
    iLike 0

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