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Hintertür-Debatte: Apple hatte dem FBI schon Lösungen vorgeschlagen

Nach dem offenen Brief von Tim Cook zum Thema Hintertüren bei der Verschlüsselung von Nachrichten, bekam Apple unerwartete Schützenhilfe von WhatsApp. Auch Google, Facebook und Twitter stellten sich hinter die Ansichten von Apple.

In dem Brief hatte der Chef ausdrücklich betont, dass Hintertüren für amerikanische Behörden ein potenzielles Einfallstor für Hacker darstellen würden und Apple dies daher verweigert. Anlass für den Brief war ein Gerichtsurteil auf Drängen des FBI nach einem schweren terroristischen Attentat in den USA.

Doch um Hintertüren geht es dem FBI in diesem Fall gar nicht. Tim Cook hatte das Thema nur zum PR-Zweck missbraucht, um seine sicherlich sehr lobenswerten Ansichten abermals zu betonen. Das Weiße Haus aber stellte schnell klar, dass das FBI in diesem Fall lediglich Zugriff auf das eine iPhone 5c des Attentäters haben wollten – ohne Hintertür. Im Detail will das FBI die verschiedenen Code-Eingaben ausprobieren können, ohne den Verlust der Daten nach zu vielen Falscheingaben zu riskieren.

Dazu hatte Apple eigentlich bis kommenden Dienstag Zeit, die Entscheidung zu treffen. Jetzt hat das Gericht dem Unternehmen aber eine längere Bedenkzeit bis zum 26. Februar eingeräumt. Dann muss Apple entscheiden, ob es dem FBI bei der Terrorbekämpfung zunächst in diesem Einzelfall hilft. In der mittlerweile in den Staaten derart aufgeheizten Debatte sicherlich nicht leicht, den Spagat zwischen Datenschutz und Terrorbekämpfung zu finden.

Apple hatte zuvor schon Kompromiss angeboten.

Wie jetzt die New York Times berichtet hatte Apple – bevor das Ganze öffentlich wurde – dem FBI unter vorgehaltener Hand ein Tool zur Entsperrung des einen iPhones angeboten. Dann jedoch ist die Regierung an die Öffentlichkeit gegangen – und hier spielt für Unternehmen das Image eine übergeordnete Rolle.

After December’s San Bernardino attack, Apple worked with the F.B.I. to gather data that had been backed up to the cloud from a work iPhone issued to one of the assailants, according to court filings. […] Apple had asked the F.B.I. to issue its application for the tool under seal. But the government made it public, prompting Mr. Cook to go into bunker mode to draft a response, according to people privy to the discussions, who spoke on condition of anonymity.

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Philipp Tusch
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32 Kommentare zu dem Artikel "Hintertür-Debatte: Apple hatte dem FBI schon Lösungen vorgeschlagen"

  1. MSG 19. Februar 2016 um 07:25 Uhr ·
    Eigentlich ist das Thema doch nun gelutscht oder seh ich das falsch?
    iLike 12
  2. Ulle 19. Februar 2016 um 07:32 Uhr ·
    Wenn das FBI wirklich nur bei dem einen an die Daten will sollen sie doch seinen Finger auf dem homebutten drücken.
    iLike 20
    • iFutz 19. Februar 2016 um 07:41 Uhr ·
      Weil das 5c TouchID hat…
      iLike 24
    • Herr Meier 19. Februar 2016 um 07:41 Uhr ·
      Auf ein 5c können sie lange seinen „Daumen draufdrücken“.
      iLike 9
    • Gott 19. Februar 2016 um 07:42 Uhr ·
      Das iPhone 5c hat kein Touch ID, außerdem wurde es schon länger als 2 Tage nicht benutzt, daher würde es selbst mit einem neueren iPhone nicht funktionieren. Könnten aber noch als letzte Möglichkeit den Code in Guantanamo aus ihm heraus foltern
      iLike 6
      • C 19. Februar 2016 um 08:22 Uhr ·
        Er ist schon tot… Da geht nix mehr rauszuprügeln.
        iLike 13
      • Gott 19. Februar 2016 um 10:12 Uhr ·
        Ok, danke
        iLike 0
    • C 19. Februar 2016 um 07:42 Uhr ·
      War ein 5c. Meines Wissens.
      iLike 1
    • ispeedy 19. Februar 2016 um 07:44 Uhr ·
      Iphone 5C, nix Touch ID…
      iLike 2
    • Papajobs 19. Februar 2016 um 07:44 Uhr ·
      Bei einem IPhone 5C ?
      iLike 0
    • Christoph 19. Februar 2016 um 07:46 Uhr ·
      Beim 5c gabs noch keine Touch-ID :-)
      iLike 0
    • Freak 19. Februar 2016 um 07:54 Uhr ·
      Bei nem 5c?? ;)
      iLike 0
    • Joerg L. 19. Februar 2016 um 07:56 Uhr ·
      Hat das 5c überhaupt denn Sensor für die Finger ?
      iLike 0
    • Seb 19. Februar 2016 um 08:00 Uhr ·
      Schon mal bei einem 5c mit dem Finger auf dem Homebutton gedrückt?
      iLike 0
      • Marco 19. Februar 2016 um 17:17 Uhr ·
        Ja geht ganz gut ?️
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    • TimXL 19. Februar 2016 um 08:08 Uhr ·
      Genau das hab ich mir auch gedacht, ich mein der Mann ist ja nicht tot.. Also sollte das doch wohl kein so großer Aufwand sein ?
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      • mrpc0815 19. Februar 2016 um 08:20 Uhr ·
        Ich glaube jetzt haben alle verstanden, dass das ein 5c war…
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      • Kevin 19. Februar 2016 um 09:33 Uhr ·
        War das ein 5c?
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    • :) 19. Februar 2016 um 13:32 Uhr ·
      Will eventuel noch jemand sagen, dass es ein iPhone 5c war?
      iLike 3
    • o.wunder 19. Februar 2016 um 15:03 Uhr ·
      Oh es war ein 5C ohne Touch ID oh
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  3. Mööp 19. Februar 2016 um 07:35 Uhr ·
    Eine Hintertür wollen die doch schon länger. In ihrer Paranoia wollen die einfach alles über jeden wissen, was am Ende nicht mehr Schutz für die Bevölkerung bedeutet sondern eine größere Gefährdung. Durch genau diese Hintertür. Ich will meine Daten in Sicherheit wissen!!! Die US Geheimdienst & Regierung sollten sich mal auf die klugen Worte eines ihrer Gründerväter besinnen. Der sagte einmal:- [ ] Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen wird am Ende beides verlieren. (B. Franklin)
    iLike 34
  4. Gott 19. Februar 2016 um 07:40 Uhr ·
    Das FBI will also nur in diesem einen Fall Zugriff auf dieses eine iPhone. Ist klar, da frage ich mich wie das ohne Hintertür funktionieren soll. Außerdem finde ich es gut, dass Tim Cook sich in seiner medienwirksamen Position für Datenschutz stark macht und mMn ist es etwas hart zu behaupten, dass „Tim Cook das Thema nur zum PR-Zweck missbraucht“. Sicher eine Meinung, aber ich würde den Konjunktiv gebrauchen, um es nicht als Fakt darzustellen.
    iLike 10
  5. dsTny 19. Februar 2016 um 08:21 Uhr ·
    Dass du für den „Sicherheit“smist noch likes bekommst.
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    • dsTny 19. Februar 2016 um 10:30 Uhr ·
      Stimmt, die gibt es. Ob Menschen, denen Privatsphäre egal ist, dazugehören, mag ich nicht zu beurteilen. Aber ich beurteile die Intelligenz eines Menschen auch nicht durch eine Meinung, die die Person hat :)
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    • Chris679 20. Februar 2016 um 10:50 Uhr ·
      Ich bin grundsätzlich auch gegen Hintertüren oder ähnliches, da es nicht überprüfbar ist, wenn ein Geheimdienst darauf zugreift, aber in diesem Fall geht es um das entsperren eines iPhones, was definitiv einem Straftäter gehört und da dient es dem Zwecke der Strafverfolgung, also völlig legitim.
      iLike 2
  6. BeardMan 19. Februar 2016 um 08:30 Uhr ·
    Definition von „missbrauchen“ lt. Duden: falsch oder nicht seiner eigentlichen Bestimmung oder seinem eigentlichen Verwendungszweck entsprechend gebrauchen, benutzen; in unredlicher, unerlaubter Weise gebrauchen, benutzen.
    iLike 1
  7. dsTny 19. Februar 2016 um 08:56 Uhr ·
    „Wie jetzt die New York Times berichtet hatte Apple – bevor das Ganze öffentlich wurde – dem FBI unter vorgehaltener Hand ein Tool zur Entsperrung des einen iPhones angeboten.“ Ganz schlechte Haltung, Apple!
    iLike 6
    • Marco 19. Februar 2016 um 17:19 Uhr ·
      Wer sagt, dass das stimmt?
      iLike 3
      • dsTny 19. Februar 2016 um 18:25 Uhr ·
        Recht hast du :)
        iLike 0
  8. iTom 19. Februar 2016 um 09:44 Uhr ·
    Bei einem alten Nokia kam das Thema backdoor nie auf da damals niemand so doof war existenzbedrohende Daten und sein ganzes Erspartes seinem Handy anzuvertrauen.
    iLike 3
  9. Bratwurst 19. Februar 2016 um 09:45 Uhr ·
    Falscher Weg definitiv!
    iLike 8
  10. inu 19. Februar 2016 um 14:45 Uhr ·
    Oh toll, Apple unterminiert den eigenen Datenschutz klammheimlich, ohne uns, den Usern, etwas zu sagen – und will hernach sein Image wahren. Ver……. kann ich mich selber !! :-<
    iLike 3

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